Ende April 2021 hatten BioNTech und Pfizer bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs BNT162b2 (Comirnaty) bei Kindern und Jugendlichen von 12 bis 15 Jahren beantragt . Der Impfstoff ist bereits bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren zugelassen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hatte sich am 28. Mai aufgrund von Ergebnissen einer klinischen Phase-III-Studie für diese Indikationserweiterung ausgesprochen. Die erwartete Zulassung durch die EU-Kommission ist nun erfolgt.
Bund und Länder stimmten für Impfung
Die Entscheidung über die Ausweitung ihrer Impfkampagne obliegt den Mitgliedsstaaten. Einen Tag vor der Empfehlung durch den CHMP hatten sich Bund und Länder bereits darauf geeinigt, dass auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft werden können, sofern eine Zulassung erfolgt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte, die Entscheidung solle gemeinsam von Kindern, deren Eltern und Ärzten getroffen werden.
STIKO äußert Bedenken
Die Ständige Impfkommission (STIKO) gab bekannt, eine Impfung für Kinder nicht generell empfehlen zu wollen, sondern nur für bestimmte Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Die Datengrundlage sei derzeit zu gering, sodass keine Einschätzung über seltene Nebenwirkungen getroffen werden könne. Die endgültige Entscheidung wird in den nächsten 10 bis 14 Tagen erwartet. Primärer Diskussionspunkt der STIKO-Empfehlung ist das Verhältnis zwischen dem Risiko einer Impfung und dem Risiko, an COVID-19 und dessen Komplikationen bzw. Folgeschäden zu erkranken. Auch aus Sicht der Ärztekammer und der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sollten Nutzen und Risiko einer Impfung bei Kindern streng abgewogen werden.