Falsche Kontraindikationen: Warum wichtige Impfungen oft unterbleiben

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in einem neuen Faktenblatt klargestellt, dass Impfungen in den meisten Fällen trotz Infektionen, Vorerkrankungen, medikamentöser Therapien oder Hautreaktionen durchgeführt werden können.

Ältere Frau geimpft

Impfungen sind die wichtigste Maßnahme zur Prävention von Infektionskrankheiten und zum Schutz des Körpers vor Krankheitserregern. Doch trotz der allgemeinen Empfehlungen bleiben in vielen Fällen wichtige Impfungen aus. Grund dafür sind oft "falsche Kontraindikationen", die als Grund genannt werden, um eine Impfung abzulehnen.

Weitverbreitete Fehlannahmen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat nun in einem Faktenblatt klargestellt, dass fast alle Menschen prinzipiell geimpft werden können. So seien Infekte wie leichte Erkältungen oder bestimmte Vorerkrankungen wie neurologische Erkrankungen oder Krebs kein Hindernis für eine Impfung. Auch Ekzeme, Dermatosen, lokale Hautinfektionen, Behandlungen mit Antibiotika, niedrigen Dosen von Kortikosteroiden oder lokal angewendeten steroidhaltigen Präparaten, Schwangerschaft, angeborene oder erworbene Immundefekte bei Impfung mit Totimpfstoffen, Neugeborenen-Ikterus, Frühgeburtlichkeit, chronische und nicht progrediente Erkrankungen des Zentralnervensystems werden oft fälschlicherweise als Kontraindikationen angesehen.

Für Schwangere ist es beispielsweise wichtig zu wissen, dass sie nicht mit Lebendimpfstoffen immunisiert werden sollten, aber Totimpfstoffe vor allem ab dem 2. Trimenon in der Regel unbedenklich sind.

Echte Kontraindikationen bei Impfungen

Das RKI betont, dass es nur wenige echte Kontraindikationen gegen Impfungen gibt, wie beispielsweise schwere akute Erkrankungen, schwere Allergien gegen Bestandteile von Impfstoffen oder auch der Einsatz von Lebendimpfstoffen bei angeborener, erworbener oder medikamentös induzierter Immunsuppression.

Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass bei vielen vermeintlichen Kontraindikationen für Impfungen in Wirklichkeit kein Grund zur Sorge besteht und daher wichtige Impfungen oft unnötigerweise unterbleiben. Es ist deshalb entscheidend, dass Patienten und Ärzte umfassend informiert sind und sich Patienten vor einer Impfung von medizinischem Fachpersonal beraten lassen, um individuell die richtige Entscheidung zu treffen und somit von den Vorteilen einer Impfung profitieren.

  • Teilen
  • Teilen
  • Teilen
  • Drucken
  • Senden

Anzeige

Orphan Disease Finder

Orphan Disease Finder

Hier können Sie seltene Erkrankungen nach Symptomen suchen:

 

Seltene Krankheiten von A-Z
Schwerpunkt Seltene Erkrankungen