
Eine Pressemeldung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) informiert über zwei neue Kapitel im Qualitätshandbuch zu Multipler Sklerose und Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen [1, 2]. Das Qualitätshandbuch wird vom Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) erstellt und erweitert.
Praktische Aspekte von Ozanimod in der MS-Therapie
Ozanimod ist ein neuer S1P-Rezeptor-Modulator zur Therapie der aktiven schubförmig-remittierenden Multiplen Sklerose. Der Wirkstoff ist unter dem Handelsnamen Zeposia seit Juli 2020 auf dem deutschen Markt erhältlich. Das Kapitel im Qualitätshandbuch ist in der gewohnten Strukturierung mit Informationen zu Indikationen, Kontraindikationen, Dosierung, Informationen zu Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, Diagnostik vor Therapiebeginn, Abstand zu möglichen vorherigen Therapien, Monitoring, Hinweisen zum Absetzen und einer Workflow-Tabelle gestaltet. Daneben sind ein Patientenaufklärungsbogen und eine Checkliste online verfügbar.
Ofatumumab zur Therapie der RMS
Ofatumumab, ein monoklonaler Antikörper, ist zur Therapie der aktiven schubförmigen Multiplen Sklerose (relapsing multiple sclerosis, RMS) indiziert und seit September 2021 unter dem Handelsnamen Kesimpta in Deutschland verfügbar.
Auch dieses Kapitel folgt der gewohnten Struktur des Qualitätshandbuchs und liefert praktisch orientierte Informationen und Hinweise zum ersten monoklonalen Antikörper zur subkutanen Verabreichung. Nach der initialen Injektion beim Arzt und der supervisierten Injektion können die Patienten die Therapie zu Hause eigenständig fortführen.
Vorteile des Qualitätshandbuchs MS/NMOSD
Das erste Qualitätshandbuch wurde 2012 vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl medikamentöser Therapien entwickelt. Medizinern soll hiermit eine unabhängige und übersichtliche Informationsquelle zu den verschiedenen MS-Therapeutika gegeben werden. „Das Kompetenznetzwerk MS hat unter anderem mit den Handbüchern ein von der Pharmaindustrie unabhängiges Instrument zur Qualitätssicherung der MS Versorgung etabliert. Das erleichtert Neurologen die Arbeitsabläufe im Praxisalltag enorm“, erläutert Professor Heinz Wiendl, Vorstandssprecher des Kompetenznetzwerkes, Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes und Leiter der Neurologie am Universitätsklinikum Münster [1].
Neue Kapitel zu Satralizumab und Ponesimod geplant
Neben den neuen Kapiteln zu Ozanimod und Ofatumumab sind weitere neue Kapitel zu Satralizumab und Ponesimod geplant, weiterhin soll eine Umstrukturierung der KKNMS-App erfolgen, heißt es in der Pressemeldung.