
Charakteristisch ist ein episodisches Auftreten gruppiert stehender Bläschen an den Lippen oder der perioralen Gesichtshaut, die sich innerhalb eines sog. Prodromal-Stadium durch Jucken und Brennen ankündigen. Die Dauer bis zum Auftreten der ersten Bläschen liegt zwischen sechs und 48 Stunden. Das Sekret der Bläschen ist hoch infektiös und stellt eine wichtige Infektionsquelle für suszeptible, noch seronegative Mitmenschen, insbesondere Kleinkinder dar.
Diese trocknen dann meist in einem Zeitraum von einer Woche aus. Auch nach Abklingen der akuten Symptome, kann die Infektion immer wieder aufflammen. Als mögliche Auslöser gelten ein geschwächtes Immunsystem, Erkältungen, Fieber, psychischer Stress, übermäßige Bestrahlung mit UV-Licht, starke Hitze oder auch Kälte, zahnärztliche Eingriffe, Ekel und die Menstruation
Behandlung
Rezeptfreie Medikamente, die zur Behandlung von Lippenherpes angewendet werden, sollen die Virenvermehrung reduzieren bzw. hemmen und möglichst frühzeitig, idealerweise bereits bei den ersten Symptomen (Prodrome) angewendet werden. Ziel der Präparate ist es Symptome wie Schmerzen und Juckreiz zu lindern und die Krustenbildung zu beschleunigen. Mittel der Wahl sind bei leichten Formen eines rezidivierenden Herpes labialis virustatikahaltige Cremes, die bei rechtzeitiger Anwendung die Krankheitsdauer verkürzen können.
Grenzen der Selbstmedikation bestehen, wenn:
- der Lippenherpes häufiger als sechsmal pro Jahr auftritt
- die Patientin schwanger ist oder stillt
- ein Säugling oder Kleinkind betroffen ist
- der Herpes den Lippenbereich verlässt
- die Lippenbläschen von Fieber begleitet werden
- der Betroffene immunsupprimiert ist