
Meningokokken-Impfstoffe
Meningokokken-Impfstoffe sind als Polysaccharid-Impfstoffe, Konjugat-Impfstoffe und Adsorbatimpfstoffe erhältlich. Präparateinformationen zu folgenden Meningokokken-Impfstoffen sind hier verfügbar:
- Bexsero (Meningokokken-B-Impfstoff, rekombiniert, tetravalent)
- Meningitec und Menjugate (Meningokokken-C-Oligosaccharid-CRM-Konjugat-Impfstoff, monovalent)
- Mencevax und Nimenrix (Meningokokken-Polysaccharid-T-Konjugat-Impfstoff, tetravalent (A, C, W135, Y))
- Menveo (Meningokokken-Y-Oligosaccharid)
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen unterscheiden sich nach gewähltem Impfstoff und der Altersklasse. Nachfolgend aufgeführte Nebenwirkungen sind beispielhaft und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Säuglinge und Kinder bis 10 Jahre
- Essstörungen, Schläfrigkeit, ungewöhnliches Weinen/Schreien, Diarrhoe, Nausea, Emesis, Ekzeme, Urtikaria, Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle, Reizbarkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Anorexie, Konvulsionen, Kawasaki-Syndrom.
Jugendliche und Erwachsene
- Kopfschmerzen, Nausea, Reaktionen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Myalgie, Arthralgie, Urtikaria, Pruritus, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, allergische Reaktionen, Fieber, Parästhesie, Hyperästhesie.
Impfschutz/Impfschema
Impfschutz und Impfschema hängen von der Art des verwendeten Impfstoffes ab. Nicht alle Impfstoffe decken die zahlreichen Meningokokken-Subtypen (A, B, C, D, H, I, K, L, X, Y, Z, 29E und W135) gleich gut ab.
- verfügbare Seren in Deutschland gegen A, B, C, Y und W135
- Schutzwirkung: nahe 100 Prozent der für das jeweilige Vakzin genannten Subtypen
- Schutzdauer: je nach Impfstoff und Quelle Monate bis Jahre
- Impfschema: siehe Fachinformationen der Meningokokken-Impfstoffe
Impfempfehlungen
Neugeborene: Der konjugierte Meningokokken-C-Impfstoff wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) laut der jüngsten Aktualisierung der Impfempfehlungen vom August 2020 für alle Kinder im Alter von 12 Monaten empfohlen und nicht mehr erst nach Beginn des 2. Lebensjahres. Entsprechende Meningokokken-C-Konjugatimpfstoffe sind für Kinder ab dem 2. Lebensmonat zugelassen. Nicht erfolgte Impfungen können bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden.
Quadrivalenter Meningokokken-Impfstoff zum Schutz gegen die Subgruppe C, A, W135 und Y für:
- Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, mit T- und/oder B-zellulärer Restfunktion, insbesondere Komplement-/Properdindefekte, Therapie mit C5-Komplement-Inhibitoren (z.B.Eculizumab oder Ravulizumab), Hypogammaglobulinämie; anatomische oder funktionelle Asplenie (z. B. Sichelzellanämie)
- gefährdetes Laborpersonal (Arbeiten, bei denen N.-meningitidis-haltige Aerosole entstehen können)
- Kontaktpersonen eines Erkrankten mit einer impfpräventablen invasiven Meningokokken-Infektion, so bald wie möglich nach dem Kontakt (zusätzlich zur Chemoprophylaxe), sofern nicht bereits ein Impfschutz gegen die entsprechende Serogruppe besteht
- Urlauber und Helfer in epidemischen/hyperendemischen Länder, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung; Aufenthalte in Regionen mit Krankheitsausbrüchen
- Schüler und Studierende vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener allgemeiner Impfung für Jugendliche oder selektiver Impfung für Schüler und Studenten
- Personen im Umfeld von Meningokokken-Ausbrüchen oder bei regional gehäuftem Auftreten (individuelle Empfehlung der Gesundheitsbehörden).
Neuer Meningokokken-B-Adsorbatimpfstoff gemäß Fachinformation für Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung (vor allem enge Kontaktpersonen von Erkrankten mit einer invasiven Meningokokken-B-Infektion, insbesondere Haushaltskontaktpersonen, aber auch gesundheitlich gefährdete Personen, zum Beispiel solche mit Asplenie oder Komplementdefekten).
Reise/Impfvorschriften
Saudi-Arabien schreibt eine Meningokokken-Impfung für die Einreise zu Pilgerreisen (Hadsch) nach Mekka vor.