
Im Dezember 2021 wurde der proteinbasierte COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid (NVX-CoV2373) des US-Herstellers Novavax von der Europäischen Kommission zugelassen. Die ersten 1,4 Millionen Impfstoffdosen sollen am Montag, den 28. Februar 2022 an die Länder ausgeliefert werden. Vertragsärzten wird das Vakzin voraussichtlich ab dem zweiten Quartal zur Verfügung stehen.
Nuvaxovid vor allem für Gesundheits- und Pflegepersonal
Dass Nuvaxovid zunächst an die Länder ausgeliefert wird, geht laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) auf eine Entscheidung des Krisenstabs der Bundesregierung zurück. Der Impfstoff soll vorrangig Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich angeboten werden, die noch nicht geimpft sind. Für diese Personen gilt ab dem 15. März eine einrichtungsbezogene Impfpflicht. Bis dahin soll die weiterhin große Impflücke in dieser Personengruppe weiter geschlossen werden.
Länder wollen Impfstoff z.T. an Praxen abgeben
Vertragsärzte und weitere Leistungserbringer können den proteinbasierten COVID-19-Impfstoff voraussichtlich ab April bestellen. Einzelne Länder kündigten allerdings an, bereits jetzt einen Teil der Nuvaxovid-Impfstoffdosen an die Arztpraxen weiterzureichen. Ab dem 28. Februar stehen für das Vakzin eigene Pseudonummern sowie ein entsprechendes Feld im Impf-DokuPortal für tägliche Meldungen der durchgeführten Impfungen zur Verfügung.
Anwendung von Nuvaxovid
Nuvaxovid ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zur Grundimmunisierung zwei Impfstoffdosen zu je 0,5 ml im Abstand von mindestens drei Wochen. Ungeimpfte Personen können nach der Genesung von einer COVID-19-Infektion eine Impfstoffdosis Nuvaxovid zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erhalten.
In der pädiatrischen Erweiterung der Phase-III-Studie PREVENT-19 konnte nun auch eine sehr gute Wirksamkeit bei Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren nachgewiesen werden. Eine Zulassungserweiterung für diese Altersgruppe ist geplant.
Immundefizienz
Immundefiziente Patienten mit produktspezifischer, medizinischer Kontraindikation gegenüber anderen COVID-19-Impfstoffen oder die auf die bisher verfügbaren Impfstoffe keine messbare Immunantwort gegen das Coronavirus haben, können ebenfalls mit Nuvaxovid geimpft werden.
Schwangerschaft & Stillzeit
Für Schwangere und Stillende gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Empfehlung. Eine Impfung mit dem Novavax-Impfstoff kann jedoch bei Schwangeren und Stillen erwogen werden, wenn eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation für mRNA-Impfstoffe besteht.
Kombination mit Influenza-Impfung
Nuvaxovid kann in Kombination mit einem Influenza-Totimpfstoff verabreicht werden. Zur Verabreichung von anderen Tot- und Lebendimpfstoffen wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach der Nuvaxovid-Applikation empfohlen.
Transport und Lagerbedingungen
Nuvaxovid kann im Kühlschrank (2°C bis 8°C) über neun Monate, bei ungeöffneter Lagerung bei Raumtemperatur (max. 25°C) maximal 12 Stunden aufbewahrt werden. Geöffnete Durchstechflaschen sind innerhalb von sechs Stunden zu verbrauchen bei einer Lagerung zwischen 2°C und 25°C.
Wirksamkeit bei Omikron-Variante
Im Gegensatz zu den anderen vier zugelassenen Corona-Impfstoffen induziert Nuvaxovid nur eine humorale und keine zelluläre Immunantwort. Aus diesem Grund wird die Wirksamkeit des Impfstoffs gegenüber der Omikron-Variante von Fachleuten sehr kritisch betrachtet. Diese kann die humorale Immunantwort unterwandern und muss daher hauptsächlich zytotoxisch bekämpft werden.