Pneumokokken-Impfung

Die Pneumokokken-Schutzimpfung schützt vor einem häufigen Erreger von Pneumonie. Die Impfung senkt das Sterberisiko um mehr als 90 Prozent.

Pneumokokken

Impfstoffe

Für die Pneumokokken-Schutzimpfung stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung. Bei Säuglingen und Kleinkindern werden in der Regel Konjugatimpfstoffe eingesetzt.

Nebenwirkungen

  • sehr häufig: Erythem, Indurationen und Schwellungen an der Einstichstelle,
  • ohne Häufigkeitsangabe: allergische und anaphylaktoide Reaktionen in Form von Urtikaria, Angioödem, Serumkrankheit; Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden wie Nausea und Emesis, hämolytische Anämie, Leukozytose, Lymphadenitis, Lymphadenopathie, Thrombozytopenie, Guillain-Barré-Syndrom, Kopfschmerzen, Parästhesien, Radikuloneuropathien, Arthralgie, Arthritis, Myalgie, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Bewegungseinschränkung, Unwohlsein, peripheres Ödem, erhöhtes C-reaktives Protein.
  • selten: Cellulitis an der Injektionsstelle.
  • Säuglinge: Fieberkrampf

Kontraindikationen/Impfverbote

  • Überempfindlichkeiten gegen Wirkstoffe oder sonstige Bestandteile
  • schwere fieberhafte Erkrankungen (Verschieben der Impfung).

Impfschutz/Impfschema

  • Impfschutz: nach vollständiger Grundimmunisierung bis zu 100 Prozent
  • Schutzdauer: mindestens 9 Jahre, Auffrischung nach 5 Jahren bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten oder Nierenkrankheiten
  • Impfschema Säuglinge: 3 statt 4 Impfterminen (neu seit 2015), neu seit August 2020: 1. Impfung mit 2 Monaten, 2. Impfung 2 Monate später, 3. Impfung mindestens 6 Monate später; Frühgeborene: zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von 3 Monaten, insgesamt also 4 Impfstoffgaben (seit August 2020); Grundimmunisierung vor dem 2. Lebensjahr (U7) abschließen
  • Auffrischung: nach 5 Jahren bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten sowie Nierenkrankheiten.
  • Impfschema Erwachsene ab dem 60. Lebensjahr: einmalig mit 23-valenten Polysaccharidimpfstoff.

Impfempfehlungen

  • Alle Kinder ab dem 2. Lebensmonat
  • Erwachsene über 60 Jahre
  • Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma, chronischer Bronchitis, Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen sowie nach Organtransplantationen
  • Splenektomierte Personen oder bei insuffizienter Milz
  • HIV-Infizierte
  • Leukämie-Patienten

Reisen/Impfvorschriften

Pneumokokken sind weltweit verbreitet und treten vor allem in Entwicklungsländern mit schlechter medizinischer Versorgung und/oder geringer Impfquote besonders häufig auf. Ungeimpfte Urlauber sollten daher vor Reisebeginn sicherheitshalber den Impfstatus prüfen und den Pneumokokken-Schutz ggfs. auffrischen.

Impfvorschriften im Zusammenhang mit der Pneumokokken-Schutzimpfung sind gegenwärtig nicht bekannt.

Autor:
Stand:
05.10.2020
Quelle:

Robert-Koch-Institut (RKI), Ständige Impfkommission (STIKO)

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