
Die Omikron-Sublinie XBB.1.5 ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Laut dem letzten Covid-19-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde die Mutation in 9% der untersuchten Stichproben detektiert. Wie aus dem Papier hervorgeht, ist XBB.1.5 bereits jetzt die am zweithäufigsten in der Stichprobe nachgewiesene Variante. Die Werte basieren allerdings auf geringen absoluten Zahlen, da das vollständige Viruserbgut nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht wird. Für die kommenden Wochen rechnet das RKI mit einem weiteren Anstieg von XBB.1.5 [1].
Keine neue Coronawelle zu erwarten
Wie die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (Centers for Disease Control and Prevention [CDC]) berichtet, ist XBB.1.5 in den USA bereits die dominante Variante [2]. Dennoch scheint uns in diesem Winter keine riesige neue Covid-19-Krankheitswelle bevorzustehen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist XBB.1.5 keine Mutation auf, die für Veränderungen der Krankheitsschwere bekannt wäre, ein zusätzliches Risiko für die öffentliche Gesundheit sei nicht zu erkennen. [3]. Dies deckt sich mit den Beobachtungen der RKI-ExperteInnen, die mit der zunehmenden Verbreitung von XBB.1.5 ebenfalls „keine Erhöhung der Krankheitsschwere“ festgestellt haben [1].
Bundesweite 7-Tage-Inzidenz angestiegen
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz von SARS-Cov-2-Infektionen ist im Vergleich zur Vorwoche um etwa 14% angestiegen – jedoch auf einem „vergleichsweise niedrigen Niveau“, so das RKI. Vor einer Woche hatten sie das Coronarisiko von hoch auf moderat herabgestuft. Zuvor wurde lange von einem hohen Risiko gesprochen. Sollte sich die Lage verschlechtern, ist eine Wiederhochstufung nicht ausgeschlossen [1].
Zahl der akuten Atemwegserkrankungen gesunken
Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI im Bereich der vorpandemischen Jahre.
Neben SARS-CoV-2 und Influenzaviren belastete in diesem Winter vor allem das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Die im Oktober vergangenen Jahres begonnene RSV-Welle sei jetzt aber gestoppt. Gemäß RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen [1].
Infektionsdruck weiterhin hoch
Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, warnte das RKI am Donnerstag. Das liegt vor allem daran, dass die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-CoV-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird. Deshalb sei es weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen einer Atemwegsinfektion wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten für drei bis fünf Tage und bis zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden. Diese Vorgehensweise wird unabhängig vom Impfstatus und auch bei negativem Covid-19-Antigen-Schnelltestergebnis empfohlen, heißt es im Wochenbericht [1].