Alpha-Sympathomimetika

Die Wirkstoffe Oxymetazolin (Nasivin, WICK Sinex) und Xylometazolin (hysan, nasic, Olynth, Otriven, Snup, schnupfen endrine) können in Form von Nasensprays oder -Tropfen als Übergangstherapie bis zum Wirkeintritt topischer Glucocorticoide genutzt werden [7,8]. Tetryzolin ist ein Wirkstoff, der als Augentropfen (Visine Yxin, Berberil N) zur kurzfristigen Linderung von allergischen Entzündungen des Auges angewendet wird [8,27].

Die Kombination eines oralen α-Sympathomimetikums mit einem oralen H1-Antihistaminikum (z.B. Reactine duo mit Cetirizin/Pseudoephedrin) kann die nasale Obstruktion mindern, sollte aber ebenfalls nur kurzzeitig angewendet werden [3,26].

Was gibt es zu beachten?

• Die Nasensprays und Augentropfen werden zwei bis dreimal täglich angewendet, das orale Kombinationspräparat zweimal täglich.
• Die Wirkung von Oxymetazolin tritt innerhalb von 20 Minuten ein.
• Der Wirkeintritt von Xylometazolin erfolgt nach 5 bis 10 Minuten.
• Die Wirkdauer der beiden Substanzen liegt bei jeweils 12 Stunden.
• Tetryzolin wirdk innerhalb von wengen Minuten für 4 bis 8 Stunden [24-27].

Von einer Anwendung der nasalen α-Sympathomimetika, die über 10 Tage hinaus geht wird aufgrund von Nebenwirkungen wie Nasenschleimhautatrophie und einem Rebound-Effekt abgeraten. Aufgrund möglicher kardiovaskulärer Nebenwirkungen sollten α-Sympathomimetika bei Patienten mit einem Risiko für Hypertonie und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden [1-3]. 

Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid können die Nasenscheimhaut zusätzlich schädigen und Irritationen am Auge hervorrufen. Es wird außerdem eine Beteiligung am Mechanismus der Rhinitis medicamentosa diskutiert. Aus diesem Grund sollten Nasensprays oder Tropfen ohne Konservierungsmittel bevorzugt werden [3,8].

Benzalkoniumchlorid kann außerdem weiche Kontaktlinsen verfärben. Es wird daher ein 15-minütiger Abstand vor dem Einsetzen der Linsen oder das Tragen einer Brille während der Behandlung empfohlen [27]. Die Verwendung eines Präprates mit dem Zusatz von Dexpanthenol zum Schutz der Nasenschleimhaut kann sinnvoll sein [8].

Studienlage

Oral verabreichte α-Sympathomimetika zeigten eine schwächere und kürzere Wirksamkeit als topische Wirkstoffe [1]. In einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie (Horak et al.) wurde festgestellt, dass Pseudoephedrin bei der Verringerung der nasalen Obstruktion im Vergleich zu Placebo und Phenylephrin wirksamer war, während es keinen signifikanten Unterschied zwischen Phenylephrin und Placebo gab. Letzteres bestätigte eine randomisierte, offene Dosisbereichsstudie (Meltzer et al.) an 539 Patienten mit saisonaler allergischer Rhinitis [3].

Eine Kombination der oralen H1-Antihistaminika mit einem oralen α-Sympathomimetikum war der Antihistamin-Monotherapie in mehreren randomisierten, placebokontrollierten Studien überlegen. Dabei traten allerdings Nebenwirkungen wie Insomnie, Kopfschmerzen, trockener Mund und Nervosität verstärkt auf [3].

Es konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass die Kombination eines intranasalen Glucocorticoids mit nasalem Oxymetazolin bei allergischer Rhinits effektiver ist als eine jeweilige Monotherapie. Zu beachten ist jedoch ein möglicher Rebound-Effekt bei der Anwendung von Oxymetazolin, weshalb nur eine kurzzeitige Anwendung empfohlen wird [2].