Kaliumsparende Diuretika

Kaliumsparende Diuretika steigern die Natriumexkretion, wenn auch nur schwach ausgeprägt, und verringern die Kalium- und Magnesiumausscheidung. Sie werden in der Regel in Kombination mit Thiaziden und Schleifendiuretika eingesetzt, um Hypokaliämien auszugleichen. Man unterscheidet Aldosteronantagonisten und zyklische Amidin-Derivate.

Kaliumsparende Diuretika

Anwendung

Kaliumsparende Diuretika korrigieren die Hypokaliämien, die bei der Therapie mit Schleifendiuretika und Thiaziden entstehen können.  Man unterscheidet die Aldosteronantagonisten und die cyclischen Amidin-Derivate. Während die cyclischen Amidin-Derivate in der Regel in Kombination mit Schleifendiuretika und Thiaziden eingesetzt werden, besitzen Aldosteronantagonisten wie Spironolacton, Canrenon oder Eplerenon auch andere Indikationsgebiete. Spironlacton beispielsweise wird zur Behandlung des primären und sekundären Hyperaldosteronismus sowie zur Therapie von Ödemen bei chronischer Herzinsuffizenz, Leberzirrhose und nephrotischem Syndrom eingesetzt, wenn andere Diuretika nicht ausreichend wirksam waren.

Wirkmechanismus

Kaliumsparende Diuretika führen zu einer Hemmung der Kaliumausscheidung, während ihre natriuretische Wirkung nur sehr schwach ausgeprägt ist.

Cyclische Amidin-Derivate (Cycloamidine)

Triamteren und Amilorid sind cyclische Amidine. Sie blockieren die Natriumkanäle im spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr. Triamteren und Amilorid werden nach oraler Gabe rasch und zu einem hohen Prozentsatz aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Ihre diuretische Wirkung tritt nach ca. 1 Stunde ein und erreicht ihr Maximum nach 3-4 Stunden.

Aldosteronantagonisten

Aldosteronantagonisten blockieren im spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr dir Bindung von Aldosteron an dessen zytoplasmatischen Rezeptor. Aldosteron kann so nicht zusammen mit dem Rezeptor in den Zellkern eindringen. Die Synthese der Aldosteron-induzierten Proteine, also von Natriumkanälen und Na+K+-ATPase, unterbleibt. Die Folge ist eine verringerte Natriumresorption und gleichzeitig eine erniedrigte Kaliumausscheidung

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen der Cycloamidine

  • Kalium- und Magnesiumretention
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Metabolische Azidose
  • Exantheme

Nebenwirkungen der Aldosteronantagonisten

  • Kalium- und Magnesiumretention
  • Diarrhö
  • Gynäkomastie (nur bei Spironolacton)

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen der Cycloamidine

Durch die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Sartanen ist die Gefahr einer Hyperkaliämie erhöht.

Wechselwirkungen der Aldosteronantagonisten

NSAR, Sartane und ACE-Hemmer verstärken das Risiko einer Hyperkaliämie. Bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin wird der Digoxinspiegel erhöht.

Kontraindikationen

Kontraindikationen der Cycloamidine

  • Hyperkaliämie
  • Schwere Hyponatriämie
  • Niereninsuffizienz
  • Anurie
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Kontraindikationen der Aldosteronantagonisten

  • Hyperkaliämie
  • Hyponatriämie
  • Niereninsuffizienz
  • Anurie
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Wirkstoffe

Cycloamidine

Aldosteronantagonisten

Autor:
Stand:
11.04.2022
Quelle:
  1. Mutschler Mutschler Arzneimittelwirkungen, Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie, Begründet von Ernst Mutschler, 11. Auflage 2020, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
  2. AkDÄ "Arzneiverordnungen", 22. Auflage 2009
  3. Schwabe, Paffrath, Ludwig, Klauber "Arzneiverordnungsreport 2018"

Abbildung

Created with Biorender

 

  • Teilen
  • Teilen
  • Teilen
  • Drucken
  • Senden

Anzeige

Orphan Disease Finder

Orphan Disease Finder

Hier können Sie seltene Erkrankungen nach Symptomen suchen:

 

Seltene Krankheiten von A-Z
Schwerpunkt Seltene Erkrankungen