Z-Drugs

Die Wirkstoffgruppe der Z-Drugs (auch Z-Substanzen) umfasst Schlafmittel, die zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen angewendet werden. Das Schlafmittel wirkt als Agonist an GABAA-Rezeptoren und wirkt hierdurch schlafanstoßend.

Z-Drugs

Anwendung

Z-Drugs werden vor allem für die kurzfristige Therapie von Ein- und Durchschlafstörungen angewendet und sollen unmittelbar vor dem Schlafengehen angewendet werden.

Anwendungsart

Bei der Verordnung von Z Substanzen sollte wie auch bei der Verordnung von Benzodiazepinen die 5-K-Regel der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beachtet werden:

  1. Einsatz nur bei klarer Indikation.
  2. Anwendung der kleinsten möglichen Dosis.
  3. Anwendung über den kürzesten möglichen Zeitraum.
  4. Kein abruptes Absetzen.
  5. Kontraindikationen sind zu beachten.

Wirkmechanismus

Z-Drugs wirken ähnlich wie Benzodiazepine. Zolpidem und Zaleplon besitzen eine gewisse Selektivität für die α1-Untereinheit des GABAA-Rezeptors, für Zopiclon wurde dies nicht beschrieben. Die Folge dieser Wechselwirkung mit dem GABAA-Rezeptor ist die Verstärkung der Reaktionen auf GABA.

Die Wirkstoffe wirken dadurch:

  • sedierend
  • hypnotisch
  • anxiolytisch
  • muskelrelaxierend (z.T. schwächer ausgeprägt als bei Benzodiazepinen)
  • antikonvulsiv

Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von Z-Drugs möglich:

  • Halluzinationen
  • Depressionen
  • Verwirrtheit
  • Gedächtnisstörungen
  • Albträume
  • Schlafwandeln

Darüber hinaus kann es zu Müdigkeit am Folgetag kommen. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA veröffentlichte 2013 eine Sicherheitswarnung wegen dieser Überhangseffekte. Frauen sind davon stärker betroffen als Männer, weil sie Z-Substanzen langsamer abbauen.

Wechselwirkungen

Z-Substanzen sind Substrate von CYP3A4 und deshalb anfällig für Interaktionen mit CYP-Inhibitoren und CYP-Induktoren.

Bei gleichzeitiger Anwendung folgender Verbindungen kann es außerdem zu Wechselwirkungen kommen:

  • Sedativa, Hypnotika, Analgetika, Narkotika, Anästhetika, Neuroleptika, Antiepileptika, Anxiolytika, sedativ wirksame Antihistaminika, Antidepressiva, Lithium-Präparate: gegenseitige Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung
  • Narkoanalgetika: Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit beschleunigte Abhängigkeitsentwicklung möglich
  • Muskelrelaxanzien: relaxierende Wirkung wird verstärkt
  • Alkohol

Kontraindikationen

Z-drugs dürfen nicht angewendet werden:

  • bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • bei Myasthenia gravis
  • bei schwerer Ateminsuffizienz
  • bei schwerem Schlafapnoe-Syndrom
  • bei schwerer Leberinsuffizienz (aufgrund der Gefahr einer Enzephalopathie)
  • bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
  • in der Stillzeit

Hinweise

Schlafwandeln

Laut der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA ist es unter Anwendung von Z-Substanzen in seltenen Fällen zu schweren Verletzungen gekommen, da die Patienten schlafgewandelt und auch in einem solchen Zustand Auto gefahren sind. Es wird deshalb ein deutlicher Hinweis auf die seltenen, aber gefährlichen Folgen von Schlafwandeln unter Z-Substanzen in den Produktinformationen gefordert.

Wirkstoffe

Folgende Wirkstoffe gehören zu der Gruppe der Z-Substanzen:

Alternativen

Neben den Z-Substanzen (Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon) werden häufig auch Benzodiazepine zur Kurzzeittherapie von Schlafstörungen angewendet. Für die kurzfristige Therapie von Schlafstörungen können auch das atypische Neuroleptikum Quetiapin sowie das Antidepressivum Mirtazapin verwendet werden.

In Deutschland wird am häufigsten Zopiclon verordnet (43,3 Mio. definierte Tagesdosen [DDD]; 2017), gefolgt von Zolpidem (24,4 Mio. DDD).

Quelle:
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