Neueinführung Anapen Adrenalin-Autoinjektor

Der Adrenalin-Autoinjektor Anapen zur Notfallbehandlung der Symptome eines anaphylaktischen Schocks kommt in einer erweiterten Version auf den deutschen Markt.

Anaphylaktischer Schock

Hintergrund

Anapen von Bioprojet Pharma mit dem Wirkstoff: Epinephrin/Adrenalin ist seit 2005 zur Behandlung eines Schockzustandes (anaphylaktischer Notfall) in der EU zugelassen. Zum 15.07. kommt nun der Nachfolger auf den deutschen Markt, welcher durch 6 wichtige Features erweitert wurde.

Was ist Anapen und wofür wird er angewendet?

Anapen ist ein Adrenalin-Autoinjektor zur Notfallbehandlung der Symptome eines anaphylaktischen Schocks. Der Injektor wird als Anapen Junior mit 150 µg und als Anapen mit 300 µg Injektionslösung verfügbar sein.

Wie wird Anapen angewendet?

Anapen ist zur intramuskulären Applikation bestimmt. Genaue Details zur Anwendung finden sie hier.

Der orginale Anapen wurde durch die folgenden 6 Features erweitert, um die Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit zu verbessern:

Schwarze Nadelabdeckung (wiederverwendbar)

Wird nach dem Gebrauch ausgetauscht, um Verletzungen mit der Injektionsnadel zu vermeiden, ist elastisch und latexfrei.

Graue Sicherheitskappe

Muss vor der Verwendung entfernt werden, um einen versehentlichen Einsatz zu verhindern.

Etikett am Nadelende

Definiert klar, welches Ende zum Spritzen verwendet wird.

Inspektionsfenster

Gibt einen Nachweis darüber, ob das Adrenalin klar, farblos und fertig für den Gebrauch ist.

Rote Injektionsanzeige

Bestätigt, dass das Adrenalin verabreicht wurde.

Manipulationssicherer Verschluss

Verriegelt die oberen und unteren Gehäuseteile zum Schutz vor Manipulation.

Dosierung

Der Patient sollte immer 2 Autoinjektoren bei sich tragen für den Fall, dass die erste Verabreichung fehlschlägt oder die Dosis nicht ausreichend ist. 0,3 ml Injektionslösung enthalten 150 µg bzw. 300 µg Adrenalin zur intramuskulären Anwendung. Die wirksame Dosis liegt normalerweise in einem Bereich von 0,005 – 0,01 mg/kg Körpergewicht, es können aber in einigen Fällen auch höhere Dosen notwendig sein.

Wie wirkt Anapen?

Adrenalin ist ein sympathomimetisches Amin, das ein starkes Stimulans sowohl der Alpha- als auch der Beta-Rezeptoren ist. Über die Stimulation der Alpha-Rezeptoren hat Adrenalin eine stark gefäßverengende Wirkung, was einer Vasodilatation und der erhöhten Gefäßpermeabilität entgegenwirkt, die zu einem Verlust an intravaskulärer Flüssigkeit und anschließender Hypotonie führen kann, den wichtigsten pharmakotoxikologischen Merkmalen eines anaphylaktischen Schocks.

Durch Stimulation der bronchialen Beta-Rezeptoren wirkt Adrenalin zudem stark bronchodilatatorisch.

Gegenanzeigen

Anapen darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Adrenalin/ Epinephrin oder einen der sonstigen Bestandteile. Für die Verwendung von Anapen während eines allergischen Notfalls gibt es jedoch keine absoluten Kontraindikationen.

Nebenwirkungen

Zu den häufigen unerwünschten Wirkungen, die auch bei niedrigen Dosierungen von Adrenalin (Epinephrin) auftreten können, gehören

  • Palpitationen, Tachykardie
  • Schwitzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Atembeschwerden, Hautblässe
  • Schwindel, Schwäche, Tremor
  • Kopfschmerzen
  • Beklommenheit, Nervosität, Angstgefühle
  • Kältegefühl an den Extremitäten

Das Auftreten von Nebenwirkungen ist allerdings abhängig von der individuellen Empfindlichkeit des einzelnen Patienten und der angewendeten Dosis.

Wechselwirkungen

Mit folgenden Arzneimitteln kann es bei der Anwendung von Epinephrin zu Wechselwirkungen  kommen:

  • Trizyklische Antidepressiva, kombinierte Serotonin-Noradrenalin-Antidepressiva wie Venlafaxin, Sibutramin oder Milnacipran und Monoaminooxidase-Hemmer können bei gleichzeitiger Anwendung zu einem plötzlichen Blutdruckanstieg und Herzrhythmusstörungen führen.
  • COMT-Hemmer, Schilddrüsenhormone, Theophyllin, Oxytocin, Parasympatholytika, bestimmte Antihistaminika (Diphenhydramin, Chlorpheniramin), Levodopa und Alkohol können die Wirkungen von Adrenalin verstärken.
  • Nicht-selektive Beta-Rezeptorenblocker können in Kombination mit Adrenalin schwere Hypertonie und Bradykardie auslösen.
  • Sympathomimetika können bei gleichzeitiger Behandlung die Wirkungen von Adrenalin verstärken.
  • Arzneimittel, die das Herz für Arrhythmien sensibilisieren können, wie z. B. Digitalis, Chinidin und halogenierte Anästhetika → Vorsicht ist geboten.
  • Vasodilatatoren oder Alpha-Rezeptorenblocker können der pressorischen Wirkung von Adrenalin  entgegenwirken.
  • Durch Beta-Rezeptorenblocker, insbesondere nicht-selektive Beta-Rezeptorenblocker, können die antianaphylaktischen Wirkungen des Adrenalins (Epinephrins) antagonisiert werden.
  • Adrenalin (Epinephrin) hemmt die Insulinsekretion. Daher kann bei Diabetikern eine Erhöhung der Insulindosis oder die Erhöhung der Dosis einer anderen blutzuckersenkenden Therapie erforderlich sein.
Quelle:
  1. Fachinformation Anapen
     
  2. Anapen 2
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