
Zu den CYP2C Enzymen gehören die strukturell sehr ähnlichen Isoenzyme CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C19. Sie machen ca. 18% der CYP-Enzyme in der Leber aus und sind am Stoffwechsel von ca. 10% aller hepatisch eliminierten Arzneimittel beteiligt. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Acyl-β-Glucuronide von Gemfibrozil und Clopidogrel eine metabolismusabhängige Inaktivierung von CYP2C8 verursachen. Auch mehrere andere Glucuronid-Metaboliten interagieren mit CYP2C8 als Substrate oder Inhibitoren, was darauf hindeutet, dass ein Wechselspiel zwischen CYP2C8 und Glucuroniden häufig ist.
Abgesehen von Arzneimittel-Wechselwirkungen sind auch einige genetische CYP2C8-Varianten mit einer veränderten CYP2C8-Aktivität verbunden. Für Repaglinid sind einige klinisch wichtige Interaktionen beschrieben. Das Arzneimittel darf bspw. nicht zusammen mit dem Fibrat Gemfibrozil, einem starken CYP2C8-Inhibitor, angewendet werden, da ein hohes Risikos für Hypoglykämien besteht. Auch bei gleichzeitiger Anwendung von Repaglinid mit Co-trimoxazol (Trimethoprim und Sulfamethoxazol) besteht ein erhöhtes Hypoglykämierisiko.
Aufgrund der Vielzahl an Verbindungen und offener Forschungsergebnisse können hier nicht alle Wirkstoffe abgebildet werden. Folgende Wirkstoffe sind Substrate, Inhibitoren und Induktoren von CYP2C8:
Substrate:
Inhibitoren:
Starke Inhibitoren können einen >5-fachen Anstieg der Plasma-AUC-Werte oder eine mehr als 80 prozentige Abnahme der Clearance verursachen.
- Gemfibrozil (stark)
- Glitazone (Pioglitazon, Rosiglitazon)
- Montelukast
- Quercetin
- Teriflunomid
- Trimethoprim