Anwendung
Immunsuppressiva besitzen folgende Indikationen:
- Autoimmunerkrankungen
- Organtransplantationen
Die Wirkstoffgruppe der Immunsuppressiva umfasst Wirkstoffe, die vor allem bei Autoimmunerkrankungen und bei Organtransplantationen angewendet werden. Durch ihren Wirkmechanismus führen die Arzneimittel zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.
Immunsuppressiva: Übersicht
Immunsuppressiva besitzen folgende Indikationen:
Immunsuppressiva unterdrücken über unterschiedliche Mechanismen das körpereigene Abwehrsystem. Ihre Wirkung beruht meist auf einer :
Da die Wirkstoffgruppe der Immunsuppressiva sehr heterogen ist, können hier nicht alle Nebenwirkungen abgebildet werden. Die Immunsuppression bedingt jedoch allgemein, dass es zu einer Einschränkung der körpereigenen Abwehrmechanismen kommt und Patienten so sehr anfällg gegenüber Infektionen sind.
Die Gruppe der Immunsuppressiva lässt sich in folgende Gruppen unterteilen:
Glucocorticoide binden im Zytoplasma an einen spezifischen Glucocorticoid-Rezeptor (GR). Sie hemmen die Bildung der klassischen Entzündungsmediatoren Interleukin-1 und -6, Prostaglandine, Leukotriene, TNFα oder Interferon. Am häufigsten werden folgende Wirkstoffe eingesetzt, da sie eine geringe mineralcorticoide Wirkung hervorrufen und hohe antientzündliche Effekte besitzen:
Calcineurin ist eine Calcium- und Calmodulin-abhangige Phosphatase, die in T-Lymphozyten (CD4-positive T-Zellen) aktiviert wird, sobald eine Antigen-präsentierende Zelle an den T-Zell-Rezeptor bindet. Calcineurin dephosphoryliert dann den Transkriptionsfaktor NF-AT (nuclear factor of activated T cells), der die Transkription verschiedener Gene initiiert, die z.B. für die Synthese von Interleukinen verantwortlich sind. Die Immunantwort der aktivierten T-Lymphozyten wird so eingeleitet und verstärkt.
Wirkstoffe dieser Gruppe sind:
Das Protein mTOR (mechanistic Target of Rapamycin, auch mammalian Target of Rapamycin) ist eine Serin/Threonin-Kinase, die bei allen Säugetieren vorkommt und den Zellstoffwechsel sowie die Zellproliferation steuert. Inhibitoren von mTOR bilden einen Komplex mit dem Enzym und hemmen so die Aktivität von Proteinkinasen, die an der Signalweiterleitung über den IL-2-Rezeptor beteiligt sind. Die Progression der T-Lymphozyten von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus wird gehemmt, was dann wiederum zur Inhibierung der Lymphozytenaktivierung führt. Vertreter dieser Wikstoffgruppe sind:
Wirkstoffe, die über die Hemmung der DNA-Biosynthese, die Lymphozytenproliferation unterdrücken, weisen außerdem immunsuppressive Eigenschaften auf. Zu ihnen zählen:
Die Wirkstoffgruppe der Antikörper/Biologicals umfasst rekombinant hergestellte Proteine, die gezielt in immunologische Prozesse eingreifen. Beispiele sind:
Steinhilber, Schubert, Zsilavecz, Roth "Medizinische Chemie", 2. Auflage 2010
Anzeige